Auf Grund der Nachfrage haben wir eine Druckkammerfahrt ins HBO-Zentrum München organisiert. Auf 50m sollte es gehen, der Tiefenrausch verdeutlicht werden und zur Abrundung ein Seminar über Tauchunfälle und Erste Hilfe Maßnahmen.
Die Auflagen zur Teilnahme an diesem Seminar waren sehr umfangreich: mindestens 20 Tauchgänge, gültige Tauchtauglichkeitsuntersuchung, keinen Tauchgang innerhalb der letzten 24 Stunden ….
Michael war so freundlich, und hat uns einen kurzen Bericht über die „Tauchausfahrt“ geschrieben:
Letzten Samstag fanden sich neun interessierte Freiwillige über tauchausflug.eu zu einer Druckkammer-Fahrt im HBO-Zentrum München zusammen. Es war schon länger unser Wunsch, einmal „unter Laborbedingungen“ einen „Tauchgang“ auf 50m Tiefe mit Luft zu unternehmen, wie er in solch einer Druckkammer durch einen Druckanstieg auf 6 bar simuliert wird.
Der Druckkammer-Fahrt voraus ging eine Taucherschulung durch den leitenden Druckkammer-Arzt, in der die Themen Barotraumen, DCS und Tiefenrausch wiederholt wurden – wobei diese mit nicht einmal 30 Minuten recht kurz abgehandelt wurden.
Dann ging es auch schon in die geräumige Druckröhre. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto wurde die Türe geschlossen und der „Abstieg“ begann. Zuerst kam man mit dem Druckausgleich kaum hinterher und die Röhre schrumpfte gefühlt immer mehr, ausgelöst durch den zunehmenden Druck und die rapide steigende Temperatur der komprimierten Luft.
Nach 10 Minuten Abstieg waren wir bei 50m/6 bar angekommen – und bei 35 ⁰C Lufttemperatur.
Während der sieben Minuten „Bottom Time“ wurden wir zu ein paar kleinen Experimenten animiert. Dieser Punkt wäre trotz der knappen Zeit „auf Tiefe“ ausbaufähig – insbesondere böte sich die Gelegenheit, Übungen in den Dekopausen beim Aufstieg unter geringerem Umgebungsdruck zu wiederholen, um den Unterschied herauszuarbeiten.
Das Sprechen bei 6 bar Druck fiel etwas schwer und unsere Stimmen klangen nach Donald Duck und Co., was neben den tropischen Temperaturen die ausgelassene Stimmung in der Druckkammer förderte. Von ernsthaften Tiefenrausch-Symptomen war unter diesen Laborbedingungen jedoch kaum etwas zu merken. Unter Realbedingungen im kalten Wasser mit völliger Finsternis oder Strömung kann das ganz anders aussehen.
Die sieben Minuten Bottom Time waren ruck-zuck vorbei und der „Aufstieg“ wurde eingeleitet. Der erste Stop währenddessen war ein dreiminütiger Deep Stop auf 23m/3,3 bar. Die folgenden Dekostops auf 12/9/6/3m trieben die Aufstiegszeit auf insgesamt 50 Minuten und stimmten überraschend gut mit den Dekostop-Vorgaben meines (recht konservativ eingestellten) Tauchcomputers überein.
Nach insgesamt 68 Minuten „Tauchzeit“ öffnete sich die Türe der Druckkammer wieder und die Veranstaltung war vorbei. Neben einer Teilnahmeurkunde und einem Stempel fürs Logbuch nahmen die Teilnehmer – um eine Erfahrung reicher – ihre persönlichen Eindrücke eines „50 Meter-Tauchgangs im Labor“ mit nach Hause.Michael H.
Zukünftige Fahrten werden wieder auf unserer Website unter tauchausflug.eu angezeigt.